Feldstudien und (immer wieder) Zucchinitarte
Erst war es nur ein Experiment. Mittlerweile ist es immer eine gute Erinnerung: Besuch kam, war da und blieb. Wir gabelten die erste flauschige Zucchinitarte (von vielen, die noch folgen sollten), am nächsten Tag fuhren wir ans Meer. Waren froh und fühlten uns verbunden.
— ein Versuch, ein Abend, ein Anfang
Was ich damals notierte:
»Macht/e pur drei Menschen satt und glücklich. Perfekt für einen Abend in der Küche, auf der Arbeitsplatte sitzend, ein kleines Glas Wein in der Hand. Zucchini im Vorbeiwehen quasi.
Deren Reste am nächsten Tag im Auto gebührend verabschiedet wurden. Ein Stück, eine Gabel und alle wild auf den letzten Krümel …«
Sommer später ist diese unscheinbare, flaumige Zucchinitarte (vielmehr ein Kuchen, ein Flan!) so etwas wie ein Gratmesser. Für Zuversicht, Weitblick und elastisches Miteinander. Es ist der Gartenklassiker, wo die Zucchini wächst. Und wie (!) sie wächst: üppig. Immer wieder, immer weiter. So viele Orte, an denen sie schon gebacken wurde, so viele Küchen, auf die ich zurückblicke … ernten, reiben, köcheln, rühren. Ein paar Handgriffe. Manchmal mehr(ere). Im Hintergrund singt (zuletzt) Cœur de Pirate. Sie (sie ;)) ist für Gäste genauso wie für mich eine warme Umarmung. Dem Leben entgeg/n/en.
Apropos Zucchini: Füllt (auch) die Gläser! Nicht vergessen ;)
Flugs gerührter herzhafter Zucchinikuchen, sprenkelgrün und flaumig. Dabei durch und durch würzig dank dreierlei Käse.
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Herzhafter Zucchinikuchen (mit Ricotta, Feta und Parmesan)
Zucchini | Butter | Eier | Ricotta | Parmesan | Feta | Kräuter | Salz | Pfeffer
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Ofen vorheizen auf 180 Grad O/U.
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750 Gramm Zucchini (frisch gewaschen und entkappt) grob raspeln. Das sind 4 bis 5 mittelgroße Früchte. Anschließend mit 50 Gramm Butter und ein wenig Salz in einer weiten Pfanne (etwa 10 Minuten) dünsten.
Den entstandenen Sud durch ein Sieb abgießen (ja!) und die Zucchini zusätzlich mit einem Löffelrücken ausdrücken. Bitte nicht auf diesen Schritt verzichten! Sonst bildet sich später eine Pfütze in der Kuchenmitte – oder die Masse stockt nicht richtig. Alles schon gewesen ;) Ihr könnt den Sud natürlich auch »auffangen« und wasweissich mit verfeinern … vielleicht eine Pastasauce?
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Mit einem Besen 4 Eier, 250 Gramm Ricotta, 100 Gramm geriebenen Parmesan und 150 Gramm Feta (alternativ: eine gängige Liaison aus Schaf und Ziege) unter die leicht abgekühlten Zucchini ziehen. Mit (frischen) Kräutern abschmecken. Thymian passt gut dazu, oder eine klassische französische Mischung. Salzen und pfeffern.
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Eine 25er-Tarteform (oder anderes ofenfestes Gehäuse ;)) mit Olivenöl ausstreichen und ausstreuen (Brösel, Mehl, Grieß). Den »Teig« einfüllen und für 35 bis 45 Minuten in den Ofen schieben. Früher habe ich noch eine Nuss (geröstete Hasel, Zeder, Pinie) als Teppich aufgelegt. Wer mag, fühlt sich frei. Ich lasse gerade lieber nackt. Serviere einen grünen Blattsalat mit holundriger Vinaigrette zur Tarte – und ein Glas Cidre.
Sommerhaus jetzt, nicht später.
| C'est bon.
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