Im Frühling: Holunderblütenessig ansetzen
Feiert die Sonne, pflückt Holunder! Gebt Essig hinzu. So ruft’s der Frühling, so rufe ich.
Dieser intensive (Ansatz-)Essig ist seit seiner Entdeckung Pflicht und Kür zugleich. Ein nasenherrlicher Begleiter, der mich Jahr um Jahr begeistert. Der süß und sauer auf der Zunge schmatzt; mit dem Duft des blühenden Holunders. Faszinierend einfach – im doppelten Wortsinn.
Nutzt das kurze kulinarische Saisonfenster von Mitte Mai bis Ende Juni, um euch mit einer Schere in der Hand herauszulehnen. Am besten mittags zur Vollblüte, nach ein paar vorangegangenen trockenen und sonnigen Tagen. Bitte nicht bei Regen ernten.
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Holunderblütenessig
Holunderblüten | Essig
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Auf 500 Milliliter Essig braucht es 10 (oder auch ein paar mehr) frisch gepflückte, blütenstaubige Holunderdolden ohne Läuse ;) Kurz schütteln, aber nicht allzu sehr ausstauben.
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Die zarten Blüten mit möglichst wenig Gestängel von den kräftigen Stielen knipsen, in ein großes Deckelglas geben und mit »Condimento Bianco« (Weißer Balsamico) aufgießen. Den Ansatz bis zu zwei Wochen außerhalb des Kühlschranks ziehen lassen. Ab und an kosten, umrühren.
Wenn der Geschmack passt, durch ein Tuch abseihen und abfüllen. Salatdressings damit aufmotzen, Marinaden oä – und hoffen, dass das »Elixier« über den Winter trägt.
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Eine Anmerkung zum Essig: Katharina von esskultur, der ich die Idee verdanke, nimmt (bestenfalls) weißen Balsamico im fruchtigen Essig-Traubenmost-Verhältnis von 55:45. Eine solche Flasche konnte ich hier (in D) in Bio-Qualität jedoch nicht finden.
Als guten Kompromiss verwende ich für meinen Holunderblütenessig nun einen gängigen hellen Bio-Balsamico mit deutlich weniger Most-Anteil, aber ganz sicher ungeschwefelt. Das ist (mir) wichtig. Wer eine entsprechende Alternative kennt, lasse sie mich gerne wissen …
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Ich setze übrigens immer gleich die doppelte Menge Holunderblütenessig an. Mindestens :)
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