Der beste kleine Käsekuchen
Nach (fast) 20 Jahren Expertise kann ich mit Quark und Recht behaupten, dass dies der beste Mini-Käsekuchen ohne Boden ist. Frei nach Anke Engelkes New-York-Cologne-Cheesecake aus »alfredissimo!« streiche ich den kleinen Klassiker nun schon ungezählte Male mit (Vor-)Freude in m/eine Springform. Und er hat nach all der Zeit nichts von seiner Größe verloren.
Er ist frisch und flaumig, manchmal gar puffig. Dabei immer ganz sanftmütig, beglückt mit reizenden Käsekuchenporen, maiskorngelber Farbe und fällt locker auf die Gabel. Nicht zu süß, mit einem Anflug Zitrone (unlängst der Abrieb einer Meyerin; oha!), herrlich einfach und doch schlicht beeindruckend.
— so Quark wie nötig; ausnahmsweise nicht aus dem Vollen schöpfen
— sieh hin, entdecke Käsekuchenporen
Bei Anke muss ich übrigens immer auch an Rike denken (I feel you, I see you), deren Tipp »Wie war der Tag, Liebling?« stets in Gedanken hängt. In diesen »Raum« hat Anke ihren genialen Käsekuchen natürlich auch schon mitgebracht …
Meiner war ja von Anfang an etwas anders: Ich sang einst das hohe Lied. Darunter mache ich es noch immer nicht. Wir hören schließlich das, was uns so liegt (und liebt), in Dauerschleife. Ich binde eine um den kleinen Käsekuchen mit Quark und ohne Boden. Das Leben ein Fest. Daran erinnere ich mich.
In den letzen Wochen stand ich triefend nass im inneren Regen. Was hilft, wenn die Zeiten stürmisch sind (in der Welt, in mir) und kein Mantel in Sicht? Dann rühre ich mal nicht daran, aber Umdrehungen in der Schüssel sind erlaubt, gar willkommen. So habe ich mich ausufernd eingerauscht in die Kuchenbäckerei. Das kenne ich zu gut. Es gab schwedische Kardamomknoten, diese Zitrone (der Nachbar hört Gote und ich jetzt auch ;)), Theresas (non)karnevalistische Amerikaner, tröstenden Butter-Mandel-Kuchen nach einem Rezept aus dem Lieblingscafé – und die verlässliche Quadratur des Kreises, die möglicher als möglich ist ;) Ich liebe alles daran.
Und weil dieser Käse-Mini, Achtung, ein fester Anke-r ist in meinem Repertoire und Leben, soll er nun auch hier (s)einen Platz finden. Hört mich sagen, immer und immer wieder, wie ein sonntagssüßes Mantra —>
Esst mehr Käsekuchen. Esst. Mehr. Kä-se-ku-chen :)
:
Kleiner Käsekuchen (ohne Boden)
Eier | Salz | Butter | Zucker | Maisgriess | Backpulver | Quark | Zitrone
Puderzucker
/ für eine kleine Springform (Ø 18 cm)
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Ofen vorheizen auf 180 Grad O/U.
—
Drei zimmerwarme Eier trennen, Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und in den Kühlschrank stellen.
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Die Eigelb zusammen mit 100 Gramm weicher Butter und 100 Gramm (Rohrohr-)Zucker schaumig aufschlagen. 50 Gramm Maisgrieß, also Polenta (!), und einen Teelöffel Backpulver unterrühren. Anschließend 500 Gramm Magerquark.
Wer mag, fügt an dieser Stelle noch Zitronenabrieb hinzu. Zum Schluss den Schnee mit einem Besen sachte unterheben.
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Den Teig in eine bebutterte Form füllen, glatt streichen und 45 Minuten zart ausbräunen. Passiert das zu schnell, bitte rechtzeitig abdecken.
Weitere zehn Minuten bei leicht geöffneter Ofentür und temperaturlos nachziehen lassen. Idealerweise sackt der gute Mini so nur minimal in sich zusammen.
—
Puderzucker aufstäuben.
PS: Manchmal spannt dir nicht irgendjemand einfach einen Regenschirm auf :)
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